StartseiteVorwortLeseprobeFazitBestellungKontaktImpressumAGBs
   
  Der Seelentunnel
Vorwort der Trilogie

Vielerlei Geschichten, die zunächst mündlich weitergegeben, später an Höhlenwände gekritzelt, schließlich
niedergeschrieben und seit relativ kurzer Zeit mithilfe von bewegten Bildern erzählt werden, haben die Menschen
von jeher bewegt.

Dass Frauen und Männer nicht immer dieselbe Sprache sprechen, war neben der Habgier und allerlei Kriegserzählungen
seit Menschengedenken ein Thema. Daneben wurde schon frühzeitig von häufig bösartigen Fantasiefiguren, erhabenen
Himmelsboten und hässlichen Höllengestalten berichtet, ehe sich viele Jahrhunderte später die Sachkundigen aller
Couleur und jene, die sich ebenfalls für fachkundig hielten, mit viel Kuriosem, manch Groteskem und einigen
bahnbrechenden Erkenntnissen zu Wort meldeten, um das Zeitalter der allgemeinen Aufklärung einzuläuten.

Mittlerweile scheint jedoch in ständig abgewandelter Form alles berichtet worden zu sein, was überhaupt jemals
erwähnenswert war. Die Verschwörungstheoretiker haben hinter jedem Haselnussstrauch, wenn nicht gleich einen
Außerirdischen, dann zumindest einen Geheimbund entdeckt. Die Lumpereien der ganz Mächtigen wurden in zahlreichen
Thrillern geschildert und die Gilde der Aufklärer war derart emsig, dass nicht einmal das Liebesleben der Waldameisen
oder das der Mücken in Lateinamerika im Verborgenen blieb.

Selbst die Ruhmestaten jedes Provinzpolitikers und die Geheimnisse all jener, die sich ebenso wichtig nehmen, wurden in
unzähligen Biografien niedergeschrieben. Und von den Schönheiten dieser Welt schwärmen Hunderttausend Reiseführer.

Doch trotz des von so vielen Autoren an den Tag gelegten Eifers wurde die Geschichte der Dunkelheit, und die des Lichtes,
noch nie erzählt. Vielleicht war es von jeher einfach viel zu mühsam, das geballte und doch so weit gestreute Wissen der
klügsten Köpfe aller Zeiten und Kulturen anzuzapfen, um herauszufinden, warum das Universum so kalt und dunkel ist.
Oder um eine Ahnung davon zu bekommen, weshalb ein Mensch gleichzeitig lieben und hassen kann. Ob wir Durch-
reisende auf diesem Planeten sind, und, wenn ja, von wo nach wo die Reise geht.

Möglicherweise war es auch nur zu anstrengend, diese mitunter gut getarnt herumliegenden Informationen jener weisen
Frauen und Männer zu gewichten, miteinander zu vergleichen und mühevoll zuzuordnen, um der Frage nachgehen zu
können, ob alles um uns herum wirklich so ganz nebenbei, tatsächlich rein zufällig durch einen großen Knall entstanden
ist, oder nicht doch das Ergebnis eines schöpferischen Aktes sein könnte?

Oder stellt sich diese Frage heute etwa gar nicht mehr, nachdem das Wirken eines liebenden, fürsorglichen Gottes
unmöglich zu Mord und Totschlag, der brutalen Willkür des Lebens, einem herben Schicksalsschlag und den vielen
sonstigen alltäglichen Katastrophen passen kann?

Zumindest nach den Erkenntnissen etlicher Wissenschaftler ist die Schöpfung ein Phantom, eine einzige faustdicke Lüge
oder eine Fata Morgana, der von jeher Millionen Menschen in allen Kulturen und zu allen Zeiten aufgesessen sind. Und
nach der festen Überzeugung vieler Gläubigen muss sich jeder Mensch in sein von Gott vorherbestimmtes Schicksal fügen.
Welche Seite hat nun recht? Etwa beide oder keine? Vielleicht liegt die Wahrheit ja wieder einmal irgendwo in der Mitte
und es lässt sich trotz aller Gegensätze schließlich harmonisch zusammenfügen, was gar so unvorstellbar widersprüchlich
erscheint.

Doch egal, wie des Rätsels Lösung letztendlich aussehen mag. Sicher ist jedenfalls, dass alle, die Mona alias Marianna oder
Vaselica auf ihrer langen und abenteuerlichen Reise bis an den Rand der Unendlichkeit begleiten wollen, sehr gute Nerven
brauchen und über ein gefestigtes Weltbild verfügen müssen, da es ansonsten gehörig ins Wanken geraten und mitunter sogar einstürzen kann.

Und wenn sich im Verlauf dieser Reise keine neue, vielleicht eine etwas logischere und erfreulichere Sichtweise auf die
einzig wirklich wichtigen Fragen des Lebens entwickelt, ist es ein großes Risiko, an ihr teilzunehmen.

Bist du dennoch bereit, mit über alle Grenzen zu gehen?
   
Nun haben Sie gelesen, was mich und uns alle in
Atem hält.

Doch wie das alles mit meiner Geschichte zusammen-
hängt und warum ich mein seit Jahrzehnten
andauerndes feudales Rentnerdasein im sonnigen
Florida abrupt beenden muss, wissen Sie
noch nicht.

Um davon eine Ahnung zu bekommen, müssen
Sie lesen, was mir widerfahren ist.

  Startseite   Vorwort   Leseprobe   Fazit   Bestellung   Kontakt   Impressum   AGB